Drift Club
Eine Site-Specific-Theaterperformance
/ 2012
Zwei Männer. Eine Frau. Eine Versuchsanordnung. Eine Amour Fou. Szenen – Wie aus einem Film. Ein Gespräch über Liebe. Jetzt. Heute. Über Gefühle. Die eigenen und die fremden. Über die Sehnsucht nach Bindung und den Wunsch nach Unabhängigkeit. Über die Flucht in kühl-melancholisches Verhalten und das Abdriften in indifferente Positionen. Über die Unmöglichkeit der Liebe, wenn die Liebenden nicht wissen, wer sie selbst sind. Über Sex, Geld, Ohnmacht, Tod und das ewige Zweifeln. Über eine Gesellschaft, die den Komfort und den Konsum mit Sinnverlust und innerer Leere bezahlt. Eine Live-Kamera dokumentiert das Geschehen, zunächst fragmentarisch, dann Schritt für Schritt. Lässige Gesten souveräner Selbstkontrolliertheit wechseln in harten Schnitten mit leidenschaftlich-verschwitzten Szenen unterwürfiger Hingabe.
Großes Kino, Gesten, Worte, Blicke – hineingepresst in die trockene Nüchternheit des Alltags. Die Stille und der Sound bauen Brücken in die Versuche der Figuren, miteinander in Kommunikation zu treten. Sie öffnen Raum für die Phantasie des Zuschauers. Sie verbinden die Splitter einer labyrinthischen Geschichte, eines Irrgartens aus Zeichen und Motiven, aus dem es für keine der drei Figuren ein Entkommen zu geben scheint. Was bedeutet der Schlüsselbund, von dem immer wieder die Rede ist, die Flasche Whiskey, das umgestoßene Weinglas, die verspiegelte Sonnenbrille? Auf welche dramaturgische Entwicklung verweist das nicht funktionierende Telefon, der blutverschmierte Autositz vom Anfang, die Zitate aus dem Film von Antonioni? Und: Ist ein ‚Ende mit Pistole‘ wirklich unumgänglich?
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Regie: Dieter Krockauer
Mit: Franziska Dick, Jens Münchow, Marco Wittorf
Dramaturgie, Textfassung: Dieter Krockauer, Graciela González de la Fuente
Live-Kamera, Video: Hendrik Schneller
Produktionsleitung: Mirca Preißler
Produktionsassistenz: Claudia Reimann
Gefördert durch:
Land Niedersachsen und Stiftung NORD/LB-Öffentliche
Eine Koproduktion mit:
LOT-Theater Braunschweig